
Augmented Reality-Hypewelle von Niantic für Android und iOS.
Vor einigen Monaten nahm meine Freundin einen kleinen Umweg durch eine Seitenstraße, als wir nach Hause gingen. Sie zeigte mir auf dem Display ihres Smartphones eine grelle Lichtsäule, die aus einer GPS-Anzeige dieser Straße hervorschoss – und erklärte, dass es sich bei der Wandmalerei am Gebäude vor uns um ein Portal der gegnerischen Fraktion handle, welches sie hacken müsse. Das Spiel hieß Ingress und wurde vom Google-Startup Niantic entwickelt. Das Konzept ist irre cool: Durch Geodaten von Google Maps und Inputs der Spielergemeinde wird die physische Welt um dich herum zum Schauplatz eines unsichtbaren Hacker-Krieges, der nur von Eingeweihten wahrgenommen werden kann. Das Ganze basiert auf dem Geocaching-Prinzip. Durch Handlungen in der realen Welt verändert sich die virtuelle – und umgekehrt.
Schnellvorlauf zu dieser Woche Mittwoch: Nach dem offiziellen Deutschland-Start von Pokémon Go kann ich kaum einen Schritt vor die Haustür setzen, ohne dass ich anderen Spielern begegne, die wie ich dabei sind, die Poké-Stops meiner Straße abzulaufen und nebenbei ein paar Taubsis zu fangen. Im Zentrum Berlins ist es noch extremer: Mengen von Spielern versammeln sich um den Neptunbrunnen, weil jemand dort durch einen Köder Wasser-Pokémon anlockt. Der Fernsehturm war eben noch unter Kontrolle von Team Rot, da fällt er auch schon in Blaus Hände. Kinder ziehen in Scharen nach draußen, Eltern sind skeptisch, Internet explodiert. Was zur Poké-Hölle geht hier eigentlich ab?
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