Superhelden-Schlägerei von Anthony & Joe Russo.
Das isser also, der ganz große Fisch: Die Avengers (2012) haben aufgezeigt, dass das breite Publikum bereit für ein Superhelden-Teamup-Spektakel ist, aber Civil War hat zu beweisen, dass das wirre Melodrama der komplexen Comic-Mythologien einen Platz auf der großen Leinwand hat: Während alle bisherigen Teile der Reihe auch mehr oder weniger eigenständig funktionierten, ist hier ein Vorwissen über mindestens ein halbes Dutzend Filme notwendig, um die Höhe des Einsatzes, die Fülle der Kostümträger und deren Motivationen vollends zu verstehen. Gleichzeitig unterstreicht Civil War aber auch, wie erwachsen unsere blöden Bumm-Filme geworden sind, nun da Iron Man und Captain America eine politisch-ethische Meinungsverschiedenheit über zivile Opfer und behördliche Kontrollinstanzen haben, die zu einem blutigen Konflikt unter Freunden eskaliert. Und da mittlerweile nicht nur Zyniker dem Superhelden-Kino ein baldiges Ende aufgrund eines völlig übersättigten Marktes orakeln und nervös auf den einen schlechten Film warten, der das Schlachtschiff Marvel versenkt, liegen eine Menge Augen auf Civil War.